Inside advisca University - Employer Branding und soziale Identität: Wie Unternehmen durch gezielte Markenbildung die Mitarbeiterbindung stärken

Die etwas andere Universität, in der unsere Student:innen ihre theoretischen Take-Aways der Woche mit uns teilen.

Was ist Employer Branding?

Employer Branding bezeichnet die bewusste strategische Gestaltung und Pflege des Arbeitgeberimages eines Unternehmens. Es umfasst alle Massnahmen aus dem Marketing, mit denen ein Unternehmen sich als attraktiver Arbeitgeber präsentiert, um talentierte Fachkräfte zu gewinnen und bestehende Mitarbeitende langfristig zu halten. Das Ziel von Employer Branding besteht darin, sowohl intern als auch extern ein einheitliches, positives Bild zu schaffen, das die Werte und Kultur des Unternehmens widerspiegelt. Ein starkes Employer Branding erhöht nicht nur die Sichtbarkeit und Attraktivität des Unternehmens, sondern beeinflusst auch massgeblich die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung. 

 

Externe Massnahmen:

  • Social Media und Karriereseiten ansprechend gestalten
  • Suchmaschinenoptimierung nutzen, damit das Unternehmen auf der Suchmaschine gut platziert ist 
  • Mit Sponsoring und Veranstaltungen positiv in den Fokus rücken 

Interne Massnahmen: 

  • In Mitarbeiterentwicklung und Weiterbildungen investieren 
  • Unternehmenskultur und Arbeitsumgebung positiv gestalten
  • Mitarbeiterbeteiligung und Feedback-Kultur einführen

Was ist die Soziale Identitätstheorie?

Die Soziale Identitätstheorie, entwickelt von den Sozialpsychologen Tajfel und Turner, erklärt, wie Individuen ihre Identität durch die Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen definieren. Die Theorie erklärt, dass Individuen den Gruppen nicht nur beitreten, sondern diese auch als Teil ihrer eigenen Identität verinnerlichen. Dabei neigen Menschen dazu, Gruppen, denen sie angehören (In-Groups), zu bevorzugen und sich positiv von anderen Gruppen (Out-Groups) abzugrenzen. Die genannte Identifikation mit der Gruppe stärkt das Selbstwertgefühl der Individuen und motiviert sie, sich für den Erfolg der Gruppe einzusetzen. Im Arbeitskontext bedeutet dies: Wenn sich Mitarbeiter stark mit ihrem Unternehmen identifizieren können, sind sie engagierter und loyaler.

Identifikation mit der Arbeitgebermarke 

Ein zentraler Aspekt der Sozialen Identitätstheorie ist, dass Menschen nach einer positiven sozialen Identität streben. Ein starkes Employer Branding sollte diese positive Identität schaffen, indem es Werte, Kultur und Vision eines Unternehmens klar nach aussen und innen kommuniziert. Wenn Mitarbeiter stolz auf ihr Unternehmen sind, weil es als innovativ, wertschätzend oder erfolgreich wahrgenommen wird, steigert dies ihre Identifikation mit der Organisation. Diese Identifikation führt zu einer höheren Motivation und Leistungsbereitschaft. da sich die Mitarbeiter als Teil einer erfolgreichen und angesehen Gruppe sehen. 

 


 

Differenzierung gegenüber der Konkurrenz 

Ein weiterer Aspekt der Sozialen Identitätstheorie ist die Abgrenzung von anderen Gruppen, die als weniger attraktiv oder erfolgreich wahrgenommen werden. Im Kontext von Employer Branding bedeutet dies, dass Unternehmen, die sich klar von der Konkurrenz abheben, die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen stärken. Diese positive Differenzierung kann sich durch spezifische Werte, Innovationen oder eine besondere Unternehmenskultur ausdrücken. Mitarbeiter fühlen sich dadurch nicht nur als Teil einer herausragenden Gruppe, sondern auch gegenüber der Konkurrenz überlegen, was zu höherer Loyalität und Bindung führt. 

Selbstwertgefühl und Engagement 

Die Zugehörigkeit zu einem angesehenen Unternehmen stärkt das individuelle Selbstwertgefühl. Mitarbeiter, die das Gefühl haben, Teil einer erfolgreichen und anerkannten Organisation zu sein, erleben eine Steigerung ihres Selbstwerts, was sich direkt auf ihr Engagement auswirkt. Laut der Sozialen Identitätstheorie hat diese Steigerung des Selbstwertgefühls einen direkten Einfluss auf die Arbeitsmotivation. Ein hochwertiges Employer Branding fördert diesen Effekt, indem es das Unternehmen als führend in der Branche positioniert und seinen Mitarbeitenden das Gefühl vermittelt, Teil von etwas Bedeutendem zu sein, 

 


 

Kohärenz zwischen interner und externer Wahrnehmung 

Für eine nachhaltige Identifikation der Mitarbeiter ist es wichtig, dass das externe Employer Branding mit der internen Realität übereinstimmt. Wenn Unternehmen Werte wie Teamwork oder Diversität nach aussen kommunizieren, diese jedoch intern nicht umsetzen, kann dies zu kognitiver Dissonanz führen. Die Soziale Identitätstheorie legt nahe, dass Menschen nur dann langfristig mit einer Gruppe (hier: Unternehmen) identifiziert bleiben, wenn ihre Erwartungen erfüllt werden. Authentizität im Employer Branding ist daher entscheidend, um das Vertrauen und die Bindung der Mitarbeiter zu sichern.

 

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